Auer Überdruckventil

Auer Überdruckventil

Auer-Überdruckventil (für Anlagen zur Schutzraumbelüftung)

Zweck:

Die Belüftung von Schutzräumen dient nicht allein der Lufterneuerung, sondern soll auch im Raum einen Überdruck gegenüber der Außenluft erzeugen, um das Eindringen kampfstoffhaltiger Luft von außen her zu verhindern. Damit dieser Überdruck zustande kommt, staut man die zugeführte Luft im Raum durch ein Überdruckventil an. Das Ventil öffnet sich, sobald im Raum infolge der zugeführten Frischluft ein bestimmter Überdruck gegenüber der Außenluft vorhanden ist.

Aufbau und Wirkungsweise:
AuerventilPic02

Das Überdruckventil ist in dem Bild schematisch im Schnitt dargestellt. Es wird mit dem Befestigungsflansch vor einer entsprechenden Öffnung an der Wand oder an einem Wanddurchführungsrohr befestigt. Die Luft im Schutzraum gelangt von unten her in einen Rohrstutzen, auf dessen oberen Rande ein Schwimmer liegt. Entsteht im Raum ein Überdruck, so hebt die Luft den an einer Führung gleitenden Schwimmer an, entweicht seitlich etwa in Pfeilrichtung und gelangt z.B. in die Gasschleuse und von dort weiter ins Freie. Der Schwimmer wird um so höher steigen, je dichter der Schutzraum ist, weil dann fast die gesamte dem Raum zugeführte Luft durch das Ventil abströmt. Wie hoch der Schwimmer im Luftstrom schwebt, kann man durch ein Fenster beobachten. Auf diesem ist eine Skala, an deren Teilstrichen man unmittelbar den im Schutzraum herrschenden Überdruck abliest.

Das Auer-Überdruckventil dient also gleichzeitig als Überdruckmesser und ersetzt das in Anschaffung und Einbau teure Manometer. Darüber hinaus kann man mit dem Auer-Überdruckventil feststellen, ob der Schutzraum etwa im Laufe der Zeit undicht geworden ist. Das Gerät zeigt dann einen geringenn Überdruck an als etwa bei der ursprünglichen Abnahmeprüfung des neuen Schutzraumes bei gleicher Luftzufuhr. Das Überdruckventil ist also auch zur Schutzraumdichtprüfung anwendbar.

Beim Überdruckventil werden demnach durch 1 Gerät 4 Aufgaben gelöst:

Abführung der verbrauchten Luft

* Aufrechterhaltung eines Überdruckes im Schutzraum
* Fortlaufende Messung des Überdruckes
* Prüfung der Dichtigkeit des Schutzraumes und damit des Bauzustandes

Außerbetriebsetzung:

Wird dem Schutzraum z.B. bei Stromausfall vorübergehend keine Frischluft zugeführt, so fällt der Schwimmer nach Art eines Rückschlagventiles auf seinen Sitz zurück. Unabhängig davon kann man auch von Hand eine Dichtsetzung des Überdruckventiles dadurch erfolgen, das man den mit einer Kette am Ventilgehäuse hängenden Verschlussdeckel unten auf den Rohrstuzen schraubt.

Einbau:

Um den Einbau einfach zu gestalten, werden die Überdruckventile mit einem Wanddurchführungsrohr verschraubt. Das Rohr ist teleskopartig in seiner Länge verstellbar und kann daher allen Wandstärken angepasst werden. Da das Ventil die schlechte Luft aus dem Raum entfernen soll, wird es am vorteilhaftesten an den Stellen eingebaut, wo die stärkste Geruchsbelästigung entsteht, also z.B. in den Notaborten. Es soll dabei möglichst entfernt von der Eintrittsstelle der Frischluft liegen, damit diese den ganzen Schutzraum gründlich durchgespült hat, bevor sie ihn wieder verlässt.

Bestell-Liste:
Gegenstand
Best.-Nr.
Telegr-Wort
Auer-Überdruckventil 179 udruv
Auer-Wanddurchlüftungsrohr 180 wafro