Definition Sachluftschutz

Die Verlagerung der betriebswichtigen Versorgungsleitungen in den Untergrund erfolgte beim Bochumer Verein bereits vor 1880. Die Versuchsreihen von Bombenauswirkungen bildeten von 1934 bis Kriegsende die Grundlage für die Anlegung der besser geschützten Stromversorgung besonders wichtiger Betriebe. Deshalb unterstützten u.a. das Reichsministerium für Bewaffnung und Verkehr, die Reichsgruppe Industrie, der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, die Organisation Todt (OT), die Werksluftschutzvertrauensstellen usw. jede Bestrebung, die Energieversorgung aufrecht zu erhalten. Somit waren auch der Bau und die Anlage von bombensicheren Versorgungskanälen Bestandteil des Industrie- und Werksluftschutzes. Besonders wichtige Versorgungskanäle hatten eine Überdeckung von ca. 10 m. Mit einer Breite von 80 cm bis 2,60 m und einer Höhe von 1,20 m bis 2,80 m waren diese wichtigen Kanäle begehbar. Bisher konnten in den Bereichen des Bochumer Vereins und der Hattinger Henrichshütte (ehem. Ruhrstahl AG) zahllose tiefliegende Betonkanäle mit mindestens 20 cm Wandstärke ausgemacht werden. Die oberflächennahen Kanäle sind mit gut armierten Betondecken von 30 cm bis 1,60 m versehen. Weiterhin wurden alte, gemauerte Kanäle ausgebaut, versteift oder auch mit Beton verstärkt.

Wichtige Maschinen, Geräte und seltene und teure Materialien unterlagen dem Luftschutz – Zwang. Generatoren, Werkzeugmaschinen (z.B. Karusell – Drehmaschinen) , größere Motore und wichtige Pumpen usw. wurden mit einem Trümmerschutz umbaut. Dieser bestand meist aus Holz oder Stahlträgern. Der Trümmerschutz gewährleistete, daß wenn die Produktionshallen einstürzten, daß die Maschinen dennoch weiter Funktionsfähig blieben. So kam es öfters vor, daß die alliierte Luftaufklärung eine komplette Zerstörung der Ziele meldete, aber die Maschinen schon nach kurzer Zeit auch in den halb eingestürzten Hallen wieder auf Hochtouren liefen. In vielen Fällen hielten die Trümmerschutzkonstruktionen. Die wichtigen Versorgungsleitungen die durch die zusammenbrechenden Hallen unterbrochen wurden, reparierten sogenannte Wiederherstellertrupps – Fachleute aus allen Berufszweigen.

Die unabhängige Löschwasserversorgung war die Basis um Städte und Gemeinden vor Feuersbrünsten zu schützen und die Auswirkungen der Brandbombenabwürfe zu bekämpfen . Hierzu wurden neben dem normalen Wassernetz zusätzliche Zisternen, Feuerlöschteiche und Wasserentnahmestellen geschaffen.